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4 Fragen an... TARGET-Vorstand Sophie Weber

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In dieser Serie stellen wir Euch Menschen vor, die sich mit TARGET e. V. für ein Ende der Weiblichen Genitalverstümmelung sowie für Indigenen- und Urwaldschutz einsetzen. Auf Social Media und unserer Website beantworten wir jeweils vier Fragen, die Ihr am häufigsten gestellt habt. Wir starten die Runde mit Sophie Weber. Sie ist Vorstandsmitglied und Leiterin der Brasilien-Projekte.

Wir danken Euch für das große Interesse!

Und hier nun die Antworten von Sophie! Diesmal sind es sogar fünf geworden...

4 Fragen an Sophie - Porträt

1) Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Als Vorstand habe ich mit allen Projekten und Bereichen des Vereins zu tun: Finanzen, Planung und Durchführung der Projekte, Spenderbetreuung, Personalwesen u. v. m. Jeder Tag ist also anders. Was bei uns besonders ist: Dass wir die Projekte direkt aus der Familie heraus betreuen, also als Familie Nehberg geeint als Vorstand von TARGET e. V.: Das sind meine Mutter, mein Bruder und ich. Unser Stiefvater Rüdiger Nehberg ist im April 2020 verstorben. Wir machen weiter. TARGET ist bei uns immer Thema, morgens beim Kaffee bis abends beim Lagerfeuer. Wir sind als Familie mit vollem Einsatz dabei und leben TARGET 24/7. Da kann man nicht „abschalten“. Wir nennen es auch nicht Arbeit, es ist der Nehberg-Lifestyle.

Die Brasilien-Projekte für Indigenenschutz betreue bei uns ich. Das bedeutet ständige Kommunikation mit unseren Partnern, mit den Waiãpi selbst, mit dem brasilianischen Gesundheitsministerium. Und das bedeutet auch die Entwicklung neuer Projekte, auch für weitere indigene Völker, denen wir gerne helfen möchten.

 

2) Wo findest Du Deine Motivation?

Zum einen: in unseren Projekten. Wenn ich die Menschen sehe, denen unsere Hilfe zugutekommen, ihre Dankbarkeit und die Positivität, mit der sie uns begegnen, dann geht mein Herz auf. Und die Motivation steigt blitzartig!

Zum anderen: in Rüdiger Nehberg. Er war immer so energiegeladen, täglich in Aktion, Langeweile gab es nicht. In seinen Büchern kann man das spüren - und in Sprüchen, die ihn selbst motiviert haben. Vor einem Jahr hatten wir speziell hierzu die Reihe „Genialer Fremdgrips“ veröffentlicht: eine von Rüdiger selbst erstellte Auswahl an Sprüchen, die ihn in seinem Tun motiviert haben. Unter dem Hashtag #genialerfremdgrips sind sie auf Facebook und Instagram zu finden. Mein Favorit ist Rüdigers eigener Spruch: „Let’s fetz. Heute beginnt der Rest des Lebens!“

 

3) Welches Projekt liegt Dir persönlich am meisten am Herzen?

 

Alle TARGET-Projekte sind Herzensprojekte. Denn alle Projekte sind besonders herausfordernd und wenn man nicht mit Herz und Leidenschaft dabei ist, dann hält man nicht durch. Wir sind rund um die Uhr dabei. Wenn es ein Problem gibt, lässt es uns nicht los – wir versuchen, direkt eine Lösung zu finden. Auch körperlich sind wir gefordert: bis zu 50 Grad in der Wüste Danakil, wo TARGETs Gynäkologie- und Geburtshilfeklinik für Frauen steht, die unter den Folgen der Genitalverstümmelung leiden. Dann im Amazonas-Regenwald Brasiliens 35 Grad warmes, schwül-feuchtes Tropenklima – Körper und Geist werden ständig auf die Probe gestellt.

Bei und mit den Waiãpi Projekte durchzuführen für den Erhalt des Regenwaldes ist auch eine persönliche Verwirklichung für mich. Die Waiãpi sind unsere Familie. Unsere Eltern haben meinen Bruder und mich seit 2002 mit den in den Urwald genommen, wir sind quasi mit den Waiãpi aufgewachsen. Dass wir heute mit unseren „Sandkasten“- oder besser „Hängematten“-Freunden aus den frühen Urwald-Zeiten in den 2000er-Jahren Projekte für Umweltschutz vorantreiben, das hätten wir damals als Jugendliche nie gedacht. Ich war zwölf, mein Bruder 17. Heute wissen wir, dass genau das der entscheidende Punkt ist: Die freundschaftlich-familiäre Vertrauensbasis und Verbundenheit seit Kindesalter mit den Waiãpi sind ein kraftvoller Schlüssel unseres Engagements.

Genauso sind es aber auch die Mädchen und Frauen Afrikas, die mein Herz erobert haben. Als Frau kann ich einmal mehr nachempfinden, welche Schmerzen und Qualen die Weibliche Genitalverstümmelung mit sich bringen muss. Und neuerdings auch als Tante eines Mädchens: Ich würde alles tun, um meine Nichte vor Schlimmem zu bewahren.

 

4) Wie kann man TARGET über Spendengelder hinaus unterstützen?

Uns geht es darum, möglichst viele Menschen zu erreichen und gemeinsam das Rüdiger-Motto zu leben: „Niemand ist zu gering, die Welt zu verändern.“ Jeder kann etwas tun. Zusammen mit uns, alleine oder in der Nachbarschaft. Hauptsache loslegen!

Um langfristig unsere Projekte am Leben zu halten, benötigen wir natürlich auch dauerhafte Spenden. Wir laden jeden ein, TARGET e.V. regelmäßig zu unterstützen, als zuverlässiger Partner für die Menschen in unseren Projekten. Das hilft uns, sicher planen zu können.

Gerne unterstützen wir auch bei der Vorbereitung von Spendenaktionen: Backen mit Kuchenverkauf, Spenden statt Geschenke zum Geburtstag oder Jubiläum, oder zum Geburtstag des Chefs, eine sportliche Welt-Umsegelung mit Spendenaufruf oder eine abenteuerliche Wanderung mit Kilometerspenden – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ruft uns einfach an oder schreibt uns eine Mail. Gerne könnt Ihr uns auch über unsere Website unterstützen, und folgt uns auf Instagram oder Facebook. Je mehr Menschen von unseren Anliegen erfahren, desto besser.

 

5) Was ist Dein Lieblingsessen?

Annette Nehbergs Kartoffelsuppe mit Apfelküchle (ganz badisch, heimatlich) – ich bin schon viel gereist und habe mich auf alle möglichen kulinarischen Abenteuer eingelassen. Aber dieses Nehberg-Gericht ist mein Favorit – und ich darf mich bei jeder Heimkehr nach Projektreisen daran erfreuen.