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Hilfsprojekte für die Guarani-Kaiowá

Neben dem Volk der Waiãpi im Nordosten Brasiliens engagiert sich TARGET e. V. auch für das indigene Volk der Guarani-Kaiowá im Südwesten des Landes. Der Schritt vom Nordosten in den Südwesten folgt einem wichtigen Meilenstein in der Vereinsgeschichte von TARGET: einem Kooperationsabkommen, das Sophie und Roman Weber im Jahr 2019 mit dem brasilianischen Gesundheitsministerium (Secretaria Especial de Saúde Indígena – SESAI) schließen konnten. Es ermöglicht TARGET, nicht nur die Waiãpi im Amazonas-Gebiet mit Gesundheitsprojekten zu unterstützen, sondern alle indigene Völker Brasiliens.

So kam TARGET zu den Guarani-Kaiowá: Angestoßen hatte das Engagement Häuptling Dionísio Guarani-Kaiowá. Seinem Vater war es gelungen, ein etwa 7000 Hektar großes Gebiet aus der Hand von Großgrundbesitzern der Agrarindustrie für sein Volk zurückzugewinnen. Dionísio führt den Einsatz für die Zukunft seines Volkes fort. Ein erstes Treffen zwischen dem Häuptling und Sophie und Roman vom TARGET-Vorstand fand im Mai 2019 im Dorf Arroyó-Corá statt. Der Ort wurde Schauplatz eines weiteren großen Projekts von TARGET und eines wichtigen Eckpfeilers für die Zukunft der Guarani-Kaiowá: der Bau einer Krankenstation, die im Februar 2022 eingeweiht werden konnte.

In der Station gibt es ein Zahnarzt-, Ärzte- sowie ein Sterilisationszimmer, zwei Badezimmer, mehrere Behandlungsräume, eine kleine Küche und einen Haushaltsraum. TARGET e. V. konnte die Krankenstation mit Baumeister Bryan Reys in einer Rekordzeit von vier Monaten bauen und hält sie langfristig instand. Das brasilianische Gesundheitsministerium ist zuständig für Medikamente, Ausstattung und medizinisches Personal.

Für die medizinische Versorgung bedeutet die Krankenstation einen großen Sprung nach vorn. Eine ärztliche Behandlung war bis dato aufgrund der großen Distanz zur nächstgrößeren Stadt und der fehlenden Verkehrsinfrastruktur so gut wie unmöglich.

 

 

 

Rundgang mit Sophie Weber durch die Krankenstation

 

 

Interview mit Celina Gonçalves Chamorro, indigener Gesundheitsmitarbeiterin

Die Guarani-Kaiowá

Die Guarani-Kaiowá sind im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul sowie in Paraguay und Nord-Argentinien beheimatet. Auf brasilianischem Territorium leben etwa 32.000 Guarani-Kaiowá. Im Dorf Arroyó-Corá an der Grenze zu Paraguay haben rund 250 Familien ihr Zuhause. In Brasilien bilden die Guaraní das größte indigene Volk des Landes. Neben den Kaiowá gibt es noch die Gruppen Ñandeva und M’byá.

Die Guarani-Kaiowá im Dorf Arroyó-Corá, wo TARGETs Krankenstation steht, leben in selbst gebauten Hütten aus Holz. Sie bauen ihr eigenes Obst und Gemüse an. Von Maniok über Melonen und schwarze Bohnen – die Mischung ist vielseitig und vor allem gesund. Zudem halten sich einige Familien Hühner und Schweine, um möglichst autark und unabhängig von industriellen Nahrungsmitteln leben zu können.

 

Sophie mit einigen Guarani-Kaiowá vor einer Holzhütte

Sophie mit einigen Guarani-Kaiowá vor einer Holzhütte


Zahlen und Fakten zu den Guarani-Kaiowá

Fakten-Grafik zu den Guarani-Kaiowá